Zyklusstörungen

Zyklusstörungen

Als Zyklus wird der Zeitraum vom ersten Tag der Menstruationsblutung bis zum letzten Tag vor der nächsten Menstruation bezeichnet und dauert normalerweise zwischen 25 und 35 Tage. 5 % der Zyklen gesunder Frauen dauern länger als 35 Tage. Dabei gibt es individuelle Unterschiede hinsichtlich Blutungsstärke und Blutungsdauer.

Vom Auftreten der ersten Menstruationsblutung in der Pubertät (Menarche) kann es ungefähr 2 bis 3 Jahre dauern, bis sich ein regelmäßiger und stabiler Zyklus eingependelt hat und regelmäßig ein Eisprung stattfindet. Zyklusunregelmäßigkeiten während dieser Zeit sollten ein junges Mädchen also nicht beunruhigen.

Das wird als Zyklusstörung bezeichnet

Zyklusstörungen sind alle Abweichungen vom normalen Monatszyklus der Frau. Die Veränderungen können sowohl die Zeitintervalle betreffen, in denen die Menstruation auftritt, als auch die Stärke der Blutung.

Hier eine Übersicht über die verschiedenen Zyklusstörungen:

Zyklustempostörungen:

  • primäre Amenorrhoe – Ausbleiben der ersten Menstruationsblutung über die Vollendung des 16. Lebensjahres hinaus – eine frauenärztliche Abklärung ist indiziert
  • sekundäre Amenorrhoe – die Blutung hat schon einmal oder mehrmals stattgefunden, setzt dann aber länger als 3 Monate aus
  • Post-pill Amenorrhoe – Ausbleiben der Blutung nach Einnahme der „Pille“
  • Oligomenorrhoe – Verlängerung des Zyklus auf mehr als 35 Tage bis 3 Monate
  • Polymenorrhoe – Blutungsabstände weniger als 25 Tage

Blutungstypanomalien:

  • Hypomenorrhoe – sehr schwache Blutung
  • Brachymenorrhoe – Blutungsdauer weniger als 3 Tage
  • Hypermenorrhoe – sehr starke Blutung, Blutverlust weniger als 80 ml pro Periodenblutung
  • Menorrhagie – sehr starke und sehr lang andauernde Blutung, länger als 7 Tage
  • Metrorrhagie – Auftreten von Zwischenblutungen

außerhalb der Menstruation auftretende Blutungen:

  • postmenstruelles Spotting – Schmierblutung nach Beendigung der Menstruationsblutung
  • prämenstruelles Spotting – Schmierblutung vor Beginn der Menstruationsblutung
  • mittzyklische Ovulationsblutung – Mittelblutung zum Zeitpunkt des Eisprungs

dysfunktionelle Blutungen:

  • azyklische Dauerblutung – Dauerblutungen ohne direkte Zuordnung zum Zyklus

Ursachen einer Zyklusstörung

So vielfältig die Krankheitsbilder der Zyklusstörungen sind, so vielfältig können auch die Ursachen einer Zyklusstörung sein. Als mögliche Ursachen können unter Anderem hormonelle Veränderungen, eine Vielzahl von organischen Störungen oder in seltenen Fällen auch Veränderungen im Bereich der Blutgerinnung und des Blutes zugrunde liegen.

Wichtig ist in jedem Fall eine sorgfältige Abklärung mit ausführlicher Anamnese, gynäkologischer Untersuchung inklusive Ultraschalluntersuchung der inneren Organe (Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter) und sofern erforderlich eine Hormonanalyse. Die Therapie sollte nach Diagnosestellung gezielt und individuell durchgeführt werden und reicht von hormonellen und medikamentösen Methoden bis zu operativen Verfahren.