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Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes ist ein häufiges Risiko

Der Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes (GDM) oder Typ-4-Diabetes genannt, ist eine Form der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), die erstmalig während der Schwangerschaft auftritt bzw. erkannt wird. Meist verschwindet der GDM unmittelbar nach der Geburt wieder. Er zählt zu den häufigsten schwangerschaftsbegleitenden Erkrankungen. Die betroffene Frau hat jedoch auch nach der Geburt ein erhöhtes Risiko an einem Diabetes mellitus zu erkranken und sollte diesbezüglich regelmäßig einmal im Jahr kontrolliert werden.

Details zu Schwangerschaftsdiabetes

Eine Kohlenhydratstoffwechsel-Störung während der Schwangerschaft kann eine kurz- und/oder langfristige Gefahr für die Mutter und ihr ungeborenes Kind zur Folge haben. Beim GDM liegt meist eine vorübergehende Störung der Bauchspeicheldrüse vor, die nicht mehr genug Insulin produziert. Da das Insulin der Mutter nicht ausreicht, versucht das ungeborene Kind dies durch eine verstärkte Insulinproduktion auszugleichen und baut schließlich den Zucker in Form von Fett in seinen eigenen Körper ein. Dadurch wird das Ungeborene dicker und größer, was wiederum zu Problemen während und nach der Geburt führen kann.

Die Risiken des GDM liegen in einer erhöhten Frühgeburtlichkeit und einer erhöhten Fehlbildungsrate sowie in Problemen während der Wehen und der Geburt. Durch die meist sehr groß und dick gewachsenen Babys (Makrosomie) treten Komplikationen wie Schulterdystokie (erschwerte Geburt der Schulter), Schlüsselbeinfraktur, Lähmung der Nervenplexus und Tod der Babys vermehrt auf. Die Wahrscheinlichkeit für einen Kaiserschnitt ist erhöht.
Die neugeborenen Babys leiden häufiger unter zu niedrigen Blutzuckerwerten nach der Geburt, sie weisen häufiger eine Hyperbilirubinämie (Neugeborenengelbsucht) und ein Atemnotsyndrom auf. Studien sprechen von einer bis zu 60 %-ig höheren Komplikationsrate der Babys während und nach der Geburt.

Da der Schwangerschaftsdiabetes meist zunächst beschwerdefrei bleibt, bemerkt die betroffene Frau häufig selbst nichts von ihrer Erkrankung. Es gibt jedoch bestimmte Risikofaktoren, die auf die Möglichkeit eines GDM hinweisen können. Erkannt wird der GDM meist im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung durch einen Blutzuckerbelastungstest (oGTT) zwischen der 24. und 28 SSW. Bei bestimmten Risikopatientinnen ist die Durchführung des oGTT bereits in der frühen Schwangerschaft indiziert.

Wird die Erkrankung rechtzeitig diagnostiziert, kann sie in aller Regel erfolgreich behandelt und die Risiken für Mutter und Kind minimiert werden.

Therapiemöglichkeiten bei Schwangerschaftsdiabetes:

•    individuelle Blutzuckereinstellung
•    Ernährungsschulung der Patientin
•    körperliche Aktivität